Forstwirtschaft

Forstwirtschaft

Rund ein Sechstel des Finkenberger Gemeindegebietes ist von Wald bedeckt und erlangt in zweifacher Hinsicht große Bedeutung. Zum einem bietet er Schutz vor Lawinen und Muren und zum anderem haben zahlreiche Einheimische in Zusammenhang mit der Waldwirtschaft eine Arbeits- und Verdienstmöglichkeit. 

 

Der Wald war vor einigen Jahrzehnten ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde, so waren z.B. in den 50iger und bis Ende der 70iger Jahre teilweise mehr als 10 Gemeindearbeiter beschäftigt. Die gute Holzpreislage ermöglichte damals auch den Waldwegbau im großen Rahmen, ohne die eine Bewirtschaftung des Waldes jetzt nicht möglich wäre. 

Der Finkenberger Wald in Zahlen

  • Gesamtfläche 2921 ha, davon ca. 1506 ha Österr. Bundesforste, 903 ha Agrargemeinschaft Finkenberg und 512 ha Privatwald.
  • Jährlicher Holzeinschlag: 2800 fm, davon entfallen ca. 453 fm auf Servitutsrechte, 1100 fm auf die Mitglieder und 1247 fm auf die Agrargemeinschaft.

Eine kurze Chronik: 

Die Gemeinde bekam den Wald auf der „Schattseite“ im Jahre 1852 von den Österr. Bundesforsten. Der Waldbesitz auf der Sonnseite kam vermutlich von den Bauern, da diese, wie bereits von verstorbenen Generationen behauptet wurde, den Wald wegen der Grundsteuer an die Gemeinde abgegeben haben. 

 

Im Jahre 1966 erfolgte auf Grundlage des Flurverfassungslandesgesetzes ein Regulierungsverfahren der Bezugsrechte nach Haus- und Gutsbedarf. 1975 hat sich der Gemeinderat für eine mögliche Grundabtretung entschieden, da ansonsten die gesamten Lasten (Wegerhaltung, Waldaufsicht, Grundsteuern usw.) bei der Gemeinde verblieben wären. 

 

Im Jahre 1979 erfolgt sodann die Bildung der Agrargemeinschaft Finkenberg mit einem Anteil der Gemeinde von 25 %. Das Gebiet der sogenannten Glocke und das Baugebiet im Zellberger verblieb bei der Gemeinde. 

 

Der endgültige Regulierungsplan erging 1986, im Jahre 1993 wurde ein neuer Waldwirtschaftsplan erstellt. Zum Schutze des Siedlungsgebietes von Finkenberg und zur Sicherung der Tuxer Landesstraße wird im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft ein flächenwirtschaftliches Projekt betrieben. Darin werden die Waldbestände auf ihre Funktion als Steinschlagschutz untersucht und deren Schutzleistungsfähigkeit abgeschätzt.